Yasunari Kawabata

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Kawabata Yasunari, geboren am 14. 6. 1899 als ältester Sohn einer wohlhabenden Arztfamilie in Ōsaka. Bereits im Alter von 10 Jahren hatte er nicht nur den literarisch aufgeschlossenen Vater, sondern auch seine Mutter, seine Schwester und die Großmutter verloren. 1914 starb auch noch sein Großvater, mit dem er seither zusammengelebt hatte. Die frühe Erfahrung von Verlust und Einsamkeit prägte seine Literatur nachhaltig. Erste Gedichte und Erzählungen veröffentlichte er bereits 1915. Von 1920 bis 1924 studierte er zunächst englische, dann japanische Literatur an der Kaiserlichen Universität Tōkyō. Seit 1926 Lebensgemeinschaft mit Matsubayashi Hideko. Das Verhältnis wurde 1931 legalisiert. In Anlehnung an modernistische Strömungen der europäischen Literatur entwickelte Kawabata eine “sensualistische” Schreibweise, die sich von den naturalistisch geprägten Tendenzen in der zeitgenössischen Literatur des Landes abhebt. Mit Gleichgesinnten gründete er 1924 “Bungei jidai”, das Organ der Literatengruppe, die als “Sensualisten” (wörtlich: Neo-Perzeptionisten, jap.: Shinkankakuha) in die Literaturgeschichte einging. Mit seinen sehr kurzen Prosastücken, den sogenannten “Handteller-Erzählungen”, den für Zeitschriften oder Zeitungen verfaßten Fortsetzungswerken und seinen oft über viele Jahre hinweg entstandenen Romanen fand Kawabata große allgemeine Anerkennung. Von 1948 bis 1965 war er Präsident des japanischen PEN-Zentrums. 1957 fand erstmals in Japan unter seiner Präsidentschaft der 29. Internationale PEN-Kongreß in Tōkyō statt. 1958 ...